In meiner Arbeit versuche ich immer wieder den „Geist der Natur“ und den „Geist des Menschen“ zu verbinden. Diese Beiträge sollen hierfür als Beispiel und zur Inspiration dienen.



Gefällter Baum
Wenn der Tod am Ende des Lebenszyklus kommt, dann kann ich das gut einordnen. Doch wenn er plötzlich, unverhofft, in der Blüte des Lebens eintritt, dann ist das doch immer wieder schmerzhaft. So erging es mir bei diesem Baum, den ich heute Morgen so am Boden liegen sah. Stark, mächtig, mit riesigem Stamm, kerngesund.
„Der hätte noch ein langes Leben vor sich haben können“, murmele ich vor mich hin. Doch neben dem natürlichen Tod, gibt es eben auch andere Arten von Beendigungen. Eine davon ist das aktive Eingreifen des Menschen und das bewusste Herbeiführen des Todes.
Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse. In dem Fall des gefällten Baums dürfte es das Bedürfnis eines Menschen nach Wärme gewesen sein. So fällt ein Mensch den Baum, um sich Feuerholz zu machen.
„Wenn es sich um ein Grundbedürfnis handelt, dann ist es ok zu töten“, sagt ein Teil in mir. Ein anderer Teil meldet sich zu Wort und wendet ein: „Aber der Baum ist trotzdem ein Lebewesen, den man nicht einfach so aus dem Leben reißen darf!“ Nach einem intensiven Gespräch einigen sich die beiden Teile und kommen zu dem Ergebnis: „Wenn es sich um ein Grundbedürfnis handelt, dann ist es in Ordnung, einen Baum zu fällen. Aber es muß immer mit Achtung, Respekt und Dank vor dem Lebewesen geschehen“.